Irreführende Informationen der dena zu Energieausweisen
Letzte Woche habe ich von der Warnung der dena vor Energieausweisen zu Dumpingpreisen berichtet. Da hatte ich mich schon gefragt, wie ein korrekt ausgestellter Energieausweis aussehen soll, und vor allem wie ein Eigentümer „die Qualität und die Gültigkeit des angebotenen Energieausweises vor der Beauftragung prüfen“ soll? So schreibt es die dena und natürlich wünschen sich die Experten den bedarfsorientierten Energieausweis. Aber es ist davon auszugehen, dass die überwiegende Mehrheit den kostengünstigeren Verbrauchsausweis vorziehen wird.
Die Zeitschrift Gebäude-Energieberater berichtet nun von einer Kritik des Münchner Energieberaters Thomas Möller, und dass die dena gezielt Falschmeldungen veröffentlicht. Nach §20 der EnEV sind Modernisierungsempfehlungen nur anzugeben, wenn diese möglich sind. In der Pressemitteilung der dena wird das aber anders dargestellt.
In der Stellungnahme dazu schreibt Herr Möller weiter, dass für den Immobilienmarkt der Energieausweis nur zusätzliche Bürokratie ist und daher der kostengünstigere Verbrauchsausweis vorgezogen wird. Zudem bringt der verbrauchsbezogene Energieausweis oftmals bessere als der bedarfsorientierte Energieausweis. Nach dem bedarfsorientierten Energieausweis sollen, so Energieberater Möller, die Häuser 30% mehr verbrauchen. Und wo, so fragt er, sollen die Modernisierungsempfehlungen für ein Haus von Baujahr 1985 herkommen, das 120 kWh/m²a verbraucht und damit fast Neubaustandard erreicht.
Er hat völlig recht, dass mit dem Energieausweis selber kein Geschäft zu erwarten ist, lediglich mit einer Energieberatung und der folgenden Sanierungsmaßnahme. Welchen Einfluss der Energieausweis darauf hat, bleibt abzuwarten. Denn jetzt ist es noch viel zu früh für eine Aussage. Und ich bin auf die öffentliche Reaktion der dena gespannt.
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