Effizienzte Kraftwerke mit Kohlenverbrennung
Um neue Kohlekraftwerke werden wir wohl nicht herum kommen, da muss wenigstens die Effizienz stimmen:
Bis zum Jahr 2020 werden in Deutschland neue Kraftwerke in einer Größenordnung von 40.000 Megawatt errichtet. Eine derart umfangreiche Modernisierungs-phase der Kraftwerkslandschaft bietet eine gute Chance, durch effizientere Neuanlagen mit niedrigen spezifischen Schadstoffemissionen gleichzeitig technische, ökonomische und ökologische Fortschritte zu erreichen. Auch bei den „klassischen“ Kohlenkraftwerken mit dem Dampfkraftprozess sind längstens noch nicht alle technischen Möglichkeiten zur Optimierung ausgeschöpft. Das neue BINE-Projekt-Info „Kraftwerke mit Kohlenverbrennung“ (6/2007) stellt den Stand der Kraftwerkstechnik bei den laufenden Neubauprojekten und die weiteren Perspektiven der Forschung und Entwicklung vor.
Bei heutigen Steinkohlen-Kraftwerken in Deutschland liegt der Wirkungsgrad derzeit bei 38%. Zukünftig werden sowohl für Stein- als auch für Braunkohlenkraftwerke Werte über 50% erwartet. Damit wären – im Vergleich zu heute – 20% niedrigere CO2-Emissionen möglich. Als aussichtsreiche Entwicklungslinien hierfür gelten die 700 °C-Technologie und die Braunkohlenvortrocknung. Derartig effiziente Neuanlagen sind auch eine unverzichtbare Voraussetzung für Verfahren zur Abtrennung des CO2 aus dem Rauchgas und anschließender Einlagerung in geologischen Speichern. Damit wären dann auch emissionsarme bzw. emissionsfreie Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen möglich.
Im Vergleich zu Deutschland ist die Effizienz der aktuell in Betrieb befindlichen Kohlenkraftwerke in vielen Ländern niedriger. Würden diese Uralt-Anlagen durch optimierte Neuanlagen ersetzt, dann fielen auch die möglichen Effizienzgewinne höher aus. Im internationalen Vergleich würde ein Steinkohlenkraftwerk mit 700 °C-Technologie die CO2-Emissionen um 40% senken. Das Projekt-Info „Kraftwerke mit Kohlenverbrennung“ ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – telefonisch unter 0228 – 923790 oder im Internet unter www.bine.info.