dena-Marktstudie zum Energie-Contracting in öffentlichen Liegenschaften
Bund, Länder und Kommunen können jährlich bis zu 300 Millionen Euro an Energiekosten in ihren Liegenschaften einsparen. So lautet das Ergebnis einer Marktstudie, die die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) jetzt veröffentlicht hat. Errechnet wurde das Einsparpotenzial, das bis zum Jahr 2016 erreicht werden kann, wenn spezialisierte Dienstleister eingesetzt werden.
Dieses Potenzial entspricht rund 30 Prozent der Energiekosten in etwa 20.000 Schulen, Justizvollzugsanstalten, Verwaltungsgebäuden und anderen öffentlichen Liegenschaften, die sich auf Grund ihrer Größe besonders für Energie-Contracting eignen. Unter verbesserten Rahmenbedingungen kommen langfristig weitere 18.000 öffentliche Liegenschaften für Energie-Contracting in Frage.
„In den meisten öffentlichen Liegenschaften sind die Kosten für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung, Lüftung und Kühlung immer noch viel zu hoch“, sagte dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. „Mit Energie-Contracting können Bund, Länder und Kommunen eine Menge Energie und damit Geld sparen. Gleichzeitig schützen sie das Klima, stärken die Bauwirtschaft und geben ein wichtiges Signal für das Energiesparen in Nichtwohngebäuden.“
Die von der Prognos AG ausgearbeitete Studie zeigt, wie hoch die Contracting-Potenziale im öffentlichen Sektor sind, welche Liegenschaftstypen sich am besten für Energie-Contracting eignen und welche Faktoren die Umsetzung behindern. Untersucht wurden insbesondere die Möglichkeiten in Verwaltungsgebäuden und Verteidigungseinrichtungen des Bundes, in Universitäten, Fachhochschulen und Justizvollzugsanstalten der Länder und in Schulen der Kommunen.
Komplexe Organisationsstrukturen, haushaltsrechtliche Vorschriften oder – insbesondere in Kommunen – Personalmangel erschweren demnach häufig Contracting-Projekte. Günstige Rahmenbedingungen finden sich dagegen an Universitäten und Fachhochschulen. Regional sind die bisherigen Contracting-Aktivitäten unterschiedlich verteilt. Zwei Drittel der in den letzten zwei Jahren ausgeschriebenen Contracting-Projekte konzentrieren sich auf die Länder Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Berlin.
Die dena erleichtert Bund, Ländern und Kommunen den Einstieg ins Energie-Contracting mit Publikationen, Veranstaltungen, Beratungen und einer Internet-Plattform. Eine Online-Datenbank ermöglicht öffentlichen Verwaltungen, in wenigen Schritten die Energiebilanz einer Liegenschaft einzuschätzen. Bei Bedarf prüfen Experten, wie groß das Potenzial für Energie-Contracting ist. Auch in Fragen der Ausschreibung und des Haushaltsrechts dient die dena als kompetenter Ansprechpartner und Vermittler. 33 Bundesliegenschaften hat die dena bereits erfolgreich bis zum Vertragsabschluss begleitet.
Die dena-Marktstudie „Contracting-Potenzial in öffentlichen Liegenschaften“ kostet 49 Euro und kann bestellt werden unter der Internetadresse: www.zukunft-haus.info/contracting. Dort finden sich auch weitere Informationen zu den Contracting-Angeboten der dena.