Aquifer – Saisonaler Wärmespeicher für Heizkraftwerk
Heizkraftwerke arbeiten besonders effizient – sofern Wärme und Strom ihre Abnehmer finden. Während es im Sommer oft schwierig ist, die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme abzusetzen, reicht sie im Winter in Spitzenzeiten als alleinige Versorgung nicht aus. In Neubrandenburg wird die sommerliche Überschusswärme des örtlichen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks seit zwei Jahren in 1.200 Metern Tiefe für den Winter gespeichert und optimiert die seit langem bestehende geothermische Wärmeversorgung vor Ort.
Die Neubrandenburger Stadtwerke betreiben zwei separate Fernwärmenetze: Das Fernwärmenetz „Rostocker Straße“ wird durch eine geothermische Heizzentrale versorgt. Dabei wird Thermalwasser aus einem Aquifer in rund 1.200 m Tiefe genutzt. Der Wärmetausch wurde bisher durch eine Absorptionswärmepumpe und konventionell befeuerte Kesselanlagen unterstützt. Ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk deckt die Grundlast des zweiten Fernwärmenetzes. Durch den Umbau der geothermischen Heizzentrale ist es jetzt möglich, die sommerliche Überschusswärme dieses GuD-Kraftwerks in dem Aquifer zu speichern. Mit der Temperaturerhöhung im Aquifer kann auf eine Wärmepumpe verzichtet werden. Auch die Kesselanlagen kommen weniger zum Einsatz.
Mittlerweile läuft der Aquifer-Wärmespeicher über fast zwei vollständige Jahreszyklen ohne gravierende technische Probleme. Wie sich das Konzept bewährt hat, ist im neuen BINE-Projekt-Info „Aquifer speichert Überschusswärme aus Heizkraftwerk“ nachzulesen.