Deutschlands Zukunftshäuser öffnen die Türen
Noch einmal Modellprojekte zum Anschauen von der dena. Jetzt geht es um einen Aktionstag am 16. Juni. Würde mich freuen, wenn wir auch hier ein paar Sanierungsprojekte vorstellen können.
Allein 37 Millionen Tonnen CO2 könnte Deutschland 2020 jährlich einsparen, wenn bestehende Wohngebäude auf den neuesten Stand der Energiespartechnik gebracht werden. Wie das geht, zeigen die mehr als 140 Zukunftshäuser des Modellvorhabens der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). In Niedersachsen stehen fünf der sparsamsten Häuser der Republik. Am 16. Juni stellen sie sich bei einem bundesweiten Aktionstag einem breiten Publikum vor – mit einer zentralen Veranstaltung in Hannover und Besichtigungen vor Ort. Vom Fachwerkhaus über das Einfamilienhaus der 60er Jahre bis zum Plattenbau reicht die Palette der Häuser, die im Rahmen des dena-Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand“ energieeffizient saniert wurden. Am 16. Juni öffnen die energiesparenden Zukunftshäuser bundesweit ihre Türen für Besucher. Bauherren, Hausbesitzer und interessierte Bürger können sich anhand der realisierten Vorbilder über die Chancen energetischer Gebäudesanierungen informieren. Mit dem Aktionstag werden konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen aufgezeigt. Tatkräftig unterstützt wird die Informationsarbeit vor Ort von dem niedersächsischen dena-Partner proKlima und der Klimaschutzagentur Region Hannover.
Die Zukunftshäuser von privaten Eigentümern und Wohnungsunternehmen in Hannover und anderen deutschen Städten präsentieren echte Höchstleistungen an Energieeffizienz: „Bis zu 93 Prozent der Energie sparen unsere Zukunftshäuser, durch intelligente Wärmedämmung und den Einsatz innovativer Heiztechnik“, berichtet Stephan Kohler, Geschäftsführer der dena. Es sei aber nicht damit getan, die innovative Technik in abstrakten Zahlen darzustellen. „Uns liegt am Herzen, die Verbraucher auf leicht verständliche und unterhaltsame Weise für das Thema Energieeffizienz zu begeistern.“ So haben die Besucher der zentralen Veranstaltungen in Hannover, Bochum, Chemnitz, Darmstadt, Augsburg und Konstanz die Gelegenheit, auf Entdeckungsreise zu gehen. Wie dämmt und lüftet man richtig? Was sind die „inneren Werte“ einer Solaranlage? Wie kann man eigentlich Wärme aus der Erde pumpen? Antworten geben ein „Energiespar-Parcours“ mit Ausstellungsobjekten sowie Informationsmaterialien der dena und ihrer Partner aus den Bereichen Energieberatung, Bauen und Finanzierung. Auch an die kleinen Energiesparer ist gedacht: Kinder können sich bei einem Malwettbewerb spielerisch und fantasiereich mit der Frage „Wie wohnen wir im nächsten Jahrhundert?“ auseinandersetzen.
Auch im übrigen Bundesgebiet sind alle Interessierten eingeladen, sich bei Hausbesichtigungen und in persönlichen Gesprächen mit Bewohnern und Experten ein Bild zu machen und zu allen Fragen hochinnovativer energetischer Modernisierung beraten zu lassen. Beispielhäuser in ihrer Nähe finden Interessierte im Internet unter www.zukunfthaus.info. Dort können sie sich auch für einen Hausbesuch am 16. Juni anmelden.
Aktiver Klimaschutz fängt an der eigenen Haustür an. Und der Bedarf an energieeffizienten Modernisierungen ist enorm. „Rund neun Millionen Häuser in Deutschland sind weit davon entfernt, moderne Energiestandards zu erfüllen und stehen in den nächsten Jahren zur Sanierung an“, erklärt dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. Er will Hausbesitzer und Bauherren von der Wirtschaftlichkeit der Investitionen in Energie-High-Tech überzeugen. Sein Beispiel: Ein unsaniertes, in den 70er Jahren gebautes Einfamilienhaus mit einer alten Heizung benötigt jährlich im Durchschnitt 300 Kilowattstunden Wärmeenergie pro Quadratmeter. Eine technisch optimale Sanierung kann diesen Energiebedarf auf jährlich ca. 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter senken – eine Verbesserung um mehr als 85 Prozent, die sich für den Eigentümer auszahlt. In Einzelfällen sind bis zu 93 Prozent Energieeinsparung möglich – beispielsweise wenn aus energetisch besonders schlechten Gebäuden moderne Niedrigenergiehäuser werden.
Die dena ist das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und Regenerative Energien. Gesellschafter sind zu je 50 Prozent die Bundesrepublik Deutschland und die KfW Bankengruppe. Das Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ wird seit dem Jahr 2003 von der dena in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), der BASF AG und dem Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) als Partner durchgeführt. Insgesamt wurden bisher mehr als 140 Gebäude mit insgesamt über 2.200 Wohnungen energetisch saniert. Nähere Informationen sind im Internet unter www.dena.de bereitgestellt.