„Energie aus Sonne und Holz macht unabhängig“ – Pilotprojekt untersucht Contracting-Angebot
Mit der Kombination aus Holzpellet-Heizung und solarthermischer Anlage kann über das Jahr der gesamte Energiebedarf für Wohnraum- und Brauchwassererwärmung aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Ein Pilotprojekt, welches das Umweltministerium Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat, untersucht ab April, wie private Haushalte davon viel stärker als bisher profitieren können. Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) wird dazu ein an die Bedürfnisse der privaten Haushalte angepasstes Micro-Contracting-Modell entwickeln und erproben. Vorteil ist, dass Dritte alle Investitionsrisiken übernehmen.
„Wir brauchen überall in Rheinland-Pfalz neue Wärmesysteme, die Energie einsparen und unsere Ressourcen schonen. Hier ist Sonnenwärme kombiniert mit dem Brennstoff Holz ideal“, stellt Umweltministerin Margit Conrad fest. „Rheinland-Pfalz soll das Energieeffizienzland werden. Dazu brauchen wir mehr Qualität und mehr Dynamik. Das Pilotprojekt trägt dazu bei.“
Mit der Projektstudie „Micro-Contracting für solarunterstützte Holzpelletheizungen“ starte eine Initiative in Kooperation mit dem regionalen Handwerk, mit regionalen Banken und mit Pilotgemeinden, stellt Wirtschaftsminister Hendrik Hering fest. „Ziel der Studie ist es auch, ein Vorgehen zu entwickeln, das möglichst viele Menschen anspricht.“
In den beiden Pilotlandkreisen Kaiserslautern und Birkenfeld wird während der Projektlaufzeit von 18 Monaten der Einsatz des kombinierten Heizsystems in Privathaushalten untersucht. Gemeinsam mit den Handwerkskammern gibt es im ersten Schritt Informationsveranstaltungen für interessierte Handwerksbetriebe. Gleichzeitig werden mit den Sparkassen und Banken Finanzierungsmöglichkeiten für solarunterstützte Holzpellet-Heizungen geschaffen. Anschließend können sich Hauseigentümer über den Einbau eines kombinierten Heizsystems auf Basis des Contracting-Modells informieren. Zum Ende des Projektes werden die Erfahrungen dokumentiert, um das Konzept auf ganz Rheinland-Pfalz auszudehnen; das Projekt wird mit rund 125.000 Euro finanziert.
Derzeit stehen dem Ausbau solcher kombinierten und auf erneuerbarerer Energie basierten Heizsysteme oft noch vergleichsweise hohe Investitionskosten entgegen. Im Contractingmodell werden Kosten und Risiken einer Investition auf einen Dritten, den Contractor, übertragen. Beim Energienutzer verbleiben lediglich die Kosten des Energieverbrauchs und eine Pauschale, die sich aus den Investitionskosten ableitet.
Mit kombinierten Heizsystemen aus Solarkollektor und Pelletheizung könnte in zahlreichen Gebäuden in den Sommermonaten der Warmwasserbedarf zu fast 100 Prozent durch den Solarkollektor gedeckt werden. In der Übergangszeit und im Winter erzeugt die Pelletheizung die benötigte Wärmemenge zur Raumheizung und Brauchwassererwärmung.
Interessierte für eine Teilnahme am Pilotprojekt wenden sich an:
Dipl.-Ing. (FH) Tobias Gruben (Projektmanager)
Tel.: 06782 – 17 26 29, Fax: 06782 – 17 12 64 ,E-Mail: t.gruben@umwelt-campus.de