Qualitätssicherung bei oberflächennaher Geothermie
Zu einer festen Instanz sind die Jahresfachtagungen der Wärmepumpen-Initiative in den Bundesländern -WIB- e.V., mit Sitz in Potsdam, geworden. Vertreter der Wohnungswirtschaft, Planer, Architekten, Handwerker und die Industrie schätzen den praxisnahen Dialog der Branchenorganisation. Am 19. April 2007 findet die 8. Jahresfachtagung im brandenburgischen Zentrum für Gewerbeförderung Groß Kreutz/0T Götz statt. Hier unterhält die Handwerkskammer Potsdam auch eine spezielle Weiterbildungsstätte für Regenerative Energien, in der sich Handwerksfirmen u.a. als Wärmepumpenfachbetrieb zertifizieren lassen können. Schwerpunkte der Tagung sind neue Perspektiven und Praxiserfahrungen bei der Nutzung oberflächennaher Geothermie für Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften, Gewerbetreibende und privaten Bauherren sowie Fragen der Qualitätssicherung. Die Veranstaltung steht unter Schirmherrschaft des Wirtschaftsministeriums des Landes Brandenburg.
Namhafte Referenten aus der gesamten Bundesrepublik werden in Götz erwartet. So spricht Dr. Michael Kosinowski von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, über Energiesicherung in Zeiten der Globalisierung. Dr. Martin Sawillion von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, wird über beispielgebende Förderkonzepte und Erfahrungen seines Landes für erdgekoppelte Wärmepumpenanlagen referieren. Dr. Rolf Wagner von der BLZ Geothermie GmbH aus Gommern geht vor allem auf das Regenerationsverhalten von Erdwärmesonden ein. Professor Klaus Hänel von der BTU Cottbus stellt in seinem Vortrag die Erdsondenanlage zur Wärme- und Kälteversorgung des Bibliotheksgebäudes der Universität sowie ihre Einbindung in die Energieversorgungstechnik vor. Aus der Handwerkspraxis berichtet Jens Dietrich, Geschäftsführer der Rohn GmbH aus dem thüringischen Peitzdorf. Einer seiner Schwerpunkte wird die genaue Berechnung der Wärmepumpenkennziffern für die effiziente Auslegung von Systemen im Einfamilienhausbereich sein. Weitere Beiträge widmen sich dem Heizen und Kühlen von Alt- und Neubauten. Einen thematischen Schwerpunkt bildet das Geoinformationssystem des brandenburgischen Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe mit dem Bürgerportal ‚Oberflächennahe Geothermie’. Privatleute wie Experten erfahren dort, ob die Voraussetzungen zur Nutzung der Geothermie vor Ort hinreichend gut sind. Damit nimmt diese Einrichtung in Deutschland eine Vorreiterrolle ein. In einer flankierenden Ausstellung präsentieren sich Hersteller und Dienstleister der Branche.
„Die Wärmepumpentechnologie ist extrem Ressourcen schonend. Auch liegen die Betriebskosten hier weit niedriger als bei herkömmlichen Systemen, trotz höherer Anfangsinvestitionen“, so Chris Müller, Vorsitzender der WIB. Allein im dritten Quartal 2006 waren bereits 16.000 Geräte installiert worden, bis zum Jahresende rechneten die Hersteller mit 50.000 verkauften Einheiten. Bis 2020 werden nach Schätzung von Experten gut eine Million Wärmepumpen im Einsatz sein.
Von dem Wachstum der Branche partizipieren auch shk-, Brunnenbau- und Elektrofachbetriebe. Es herrscht jedoch noch immer Aufklärungsbedarf. Um gute technische und ökonomische Ergebnisse zu erzielen, müssen die einzelnen Komponenten wie Wärmequelle, Pumpentechnik und Heizung exakt aufeinander abgestimmt sein. Wer dies berücksichtigt, kann mit einer solchen Anlage eine der innovativsten und wirtschaftlichsten Lösungen zum Heizen, zur Warmwasserbereitung sowie im Sommer zum passiven Kühlen nutzen.
Die Tagungsgebühren incl. Tagungs-CD, Mittagessen und Getränke betragen 55 Euro, für jeden weiteren Teilnehmer 35 Euro. Mitglieder der WIB zahlen 35 Euro.
Weitere Informationen unter www.waermepumpe.de oder unter Telefon: (03 55) 494 66 21.