Wärmebrücken erhöhen die Energiekosten
Zugluft, kalte Oberflächen, feuchte Stellen, Schimmel – diese Probleme kennen Bewohner von älteren Häusern zur Genüge. Was viele nicht wissen: Die Ursache können sogenannte Wärmebrücken sein. Als Wärmebrücke, oder fälschlicherweise oft auch Kältebrücke, bezeichnet man den Bereich an Bauteilen eines Gebäudes, durch den die Wärme schneller nach außen transportiert wird als durch die anderen Bauteile. Die Folge ist ein erhöhter Heizenergieverbrauch und im schlimmsten Fall eine Schädigung der Bausubstanz.
Typische Wärmebrücken bilden sich beispielsweise an Balkonen, Rollladenkästen, Heizkörpernischen, Ecken im Haus oder wenn zwischen Fensterrahmen und Außendämmung eine Lücke mit ungedämmtem Mauerwerk bleibt. Der Wärmeverlust in der Fensterlaibung ist dann sehr hoch, Laibung und Rahmen bleiben kalt und werden oft feucht. „Wenn die Fenster nicht verändert werden sollen, besteht eine gute Lösung darin, auch die Fensteröffnung außen rundum mit mindestens drei Zentimetern Dämmstoff bis zum Fensterrahmen zu dämmen“, weiß Rolf-Peter Weule, Energie-Fachberater aus Calw. „Werden Fenster und Außenwand gleichzeitig saniert, sollten die Fenster außenbündig ins Mauerwerk gesetzt und die Außendämmung mindestens drei Zentimeter über den Fensterrahmen gezogen werden.“
Wärmeverluste vermeiden
Werden bei einer Gebäudesanierung aus Platzmangel oder Gründen des Denkmalschutzes Außenwände von innen gedämmt, ist Vorsicht geboten. Die Dämmung endet dann oft an den Innenwänden, wo Zonen mit stark abgesenkter Oberflächentemperatur und erhöhtem Wärmeverlust entstehen. Dämmkeile oder eine Flankendämmung auf beiden Seiten der Innenwand verringern den Wärmeverlust deutlich, so dass kalte Zonen vermieden werden. „Prinzipiell sollte die wärmedämmende Hülle ein Gebäude vollkommen lückenlos umfassen und die Dämmwirkung dabei möglichst überall gleich gut sein. Nur so lassen sich unnötige Wärmeverluste vermeiden“, rät Rolf-Peter Weule. Wer den Wärmebrücken in seinem Haus auf die Spur kommen will, kann sich an seinen Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel vor Ort wenden. Er kennt aus seiner täglichen Praxis viele Schwachstellen am Gebäude. Mit einer speziellen Wärmebildkamera werden Wärmebrücken sogar sichtbar. Sind die Energie-Lecks ausfindig gemacht, empfiehlt der Energie-Fachberater geeignete Maßnahmen zur Abhilfe. Informationen vorab erhalten Hausbesitzer auf dem Ratgeberportal www.energie-fachberater.de.