Noch mehr Erdwärme
Nun liegen die endgültigen Zahlen für 2006 vor. War man bisher von einer Verdopplung der Aufstellungszahlen von 12.000 Neuanlagen in 2005 auf 24.000 in 2006 ausgegangen, geht aus den aktualisierten Verkaufszahlen der Wärmepumpenindustrie ein Zuwachs von rund 28.600 neuen Systemen hervor, die die Erde als Wärmequelle nutzen. Das entspricht einer Steigerung von 115% gegenüber dem Vorjahr.
Die Präsidentin des Bundesverbandes Geothermie (GtV-BV), Simone Probst, betonte angesichts dieser Entwicklung, die Geothermie habe das Potenzial zu Deutschlands wichtigster Wärmequelle zu werden. „Oberflächennahe Erdwärmesysteme lassen sich fast überall einsetzen,“ so Probst. Korrekt ausgelegt und installiert, verfüge man über eine Wärmequelle, die in Kombination mit der Wärmepumpe, die Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser dauerhaft und vollständig übernehmen könne. Ohne Wärmepumpe seien die Temperaturen im Boden hervorragend geeignet, ein Gebäude im Sommer zu kühlen – Klimakälte brauche nicht eigens teuer erzeugt zu werden. Für die Wärmepumpe gelte: Je mehr Strom aus Erneuerbaren Energien in die Netze eingespeist werde, umso so freundlicher gestalte sich auch der Antrieb des Geräts und umso effizienter das Gesamtsystem.
Probst kritisierte das Ergebnis des EU-Klimagipfels: „Die verabschiedeten Ziele reichen nicht aus, um aus der Klimafalle zu entkommen. Bis 2020 muss der Ausstoß von C02 um mindestens ein Drittel gesenkt werden. Dem Wärmemarkt käme dabei eine bedeutende Rolle zu. „Wir brauchen hier klare Zielvorgaben für eine klare Struktur mit Vorrang für die erneuerbaren Energien. Es ist höchste Zeit für die Weichenstellung in Richtung Wärmegesetz.“