Heizwärme mit erneuerbare Energien
Eine Pressemitteilung der dena:
Eine warme Wohnung wird immer teurer. Allein in den Jahren 1996 bis 2006 sind die Preise für Heizenergie um rund 84 Prozent gestiegen. Viele Hauseigentümer denken daher über eine energetische Sanierung nach. Denn ein Großteil der Heizkosten lässt sich mit einer besseren Wärmedämmung und einer modernen Heizung einsparen. Besonders interessant ist die Nutzung von Erneuerbaren Energien zum Heizen und zur Warmwasserbereitung: Moderne Solarwärmeanlagen, Wärmepumpen und Pelletheizungen schaffen weitgehende Unabhängigkeit von Öl und Gas – und in einem gut sanierten Haus reicht eine kleine kostengünstige Anlage aus.
Wie viel Energiekosten diese modernen Heizungen nun wirklich einsparen können, hat die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) am Beispiel eines Einfamilienhauses aus den 60er Jahren errechnet. Das Gebäude wird saniert, der 20 Jahre alte Heizkessel wird durch eine moderne Heizungsanlage ersetzt.
Die Dämmung der Außenfassade, die oberste Geschossdecke und die Kellerdecke wurden verbessert – damit allein wird künftig rund ein Drittel weniger Energie verbraucht. Die dann noch benötigte Wärme erzeugt eine neue Heizungsanlage mit Erneuerbaren Energien hocheffizient. Hierzu stehen unterschiedliche Techniken zur Verfügung.
Der Wechsel von der alten Heizung auf einen modernen Gas- oder Öl-Brennwertkessel bringt zusätzliche Energiekosteneinsparungen von etwa 25 Prozent. Eine Solarkollektoranlage liefert rund 60 Prozent der notwendigen Energie für die Wassererwärmung. In sehr gut gedämmten Gebäuden kann eine große Solaranlage sogar bis zu einem Fünftel der Heizwärme solar erzeugen. Die neue Brennwertheizung samt Solaranlage für Warmwasser ist für 8.000 bis 10.000 Euro erhältlich, weitere 5.000 Euro kostet eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung.
Auch eine Holzpellet-Heizung kann den alten Öl- oder Gaskessel gut ersetzen. Sie funktioniert wie eine normale Zentralheizung und verbrennt kleine Holzpresslinge, die wie bei einer Ölheizung vom Tanklaster angeliefert werden. Vom Lagerraum werden die Pellets dann automatisch zum Heizkessel transportiert. Die Pelletheizung spart im Vergleich zur alten Heizanlage bis zu 35 Prozent Brennstoffkosten. Auch in der Umweltbilanz lassen sich Pelletheizungen sehen. Sie verbrennen nur das Kohlendioxid, das beim Aufwachsen der Pflanzen gebunden wurde und sind damit quasi klima-neutral. Für besonders emissionsarme Pelletöfen und -heizkessel wird das Umweltzeichen „Blauer Engel“ verliehen. Auch die bei der Holzverbrennung anfallenden Feinstaubemissionen sind bei diesen Kesseln auf ein Minimum reduziert.
In Kombination mit einer Solarwärmeanlage für die Warmwasserbereitung kann auch die Pellet-Heizung im Sommer ganz ausgeschaltet bleiben. Eine Pelletheizung kostet zwischen 10.000 und 14.000 Euro, für eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung kommen noch mal 4.000 bis 5.000 Euro hinzu.
Gespeicherte Sonnenwärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft kann eine Wärmepumpenheizung ins Haus transportieren. Auch dieses Heizsystem funktioniert einfach und komfortabel. Besonders gut passen Wärmepumpenheizungen zu Fußboden- oder Wandheizungen, die auf Grund der großen Heizfläche keine hohen Temperaturen benötigen. Eine gut geplante und eingeregelte Wärmepumpe kann aus einer Kilowattstunde eingesetztem Strom zum Antrieb der Wärmepumpe mehr als drei Kilowattstunden Wärme bereitstellen. Besonders energieeffizient sind Erdwärmepumpen. Die Einsparung der jährlichen Energiekosten liegt bei rund 50%. Die Investitionskosten für Erdwärmepumpen liegen zwischen 16.000 und 20.000 Euro. Auch die Wärmepumpe lässt sich sehr gut mit einer Solarwärmeanlage kombinieren und kann dann im Sommer ausgeschaltet bleiben.
Die Investitionskosten sind starken regionalen Schwankungen unterworfen, so dass sich bei einzelnen Bauvorhaben auch abweichende Kosten ergeben können.
Weitere Informationen zur Gebäudedämmung und Heizungserneuerung gibt es im Internet unter www.zukunft-haus.info/erneuerbare