Berliner Altbau als Vorreiter für energiesparende Gebäudesanierung
Ein frisch sanierter Gründerzeitenbau in Berlin-Weißensee zeigt, wie auch ältere Gebäude in attraktive Niedrigenergiehäuser umgewandelt werden können. Das für Berlin typische fünfgeschossige Wohnhaus in der Herbert-Baum-Straße 35 benötigt seit Abschluss der Modernisierung 70 Prozent weniger Primärenergie als vorher. Für diesen Erfolg erhielten die Eigentümer, vertreten durch Steven Uckermann, heute von der Deutschen-Energie Agentur GmbH (dena) einen Energieausweis, der den vorbildlichen energetischen Zustand dokumentiert.
Die Übergabe fand am Rande einer Fachveranstaltung der dena und des Berliner ImpulsE-Programms statt. Über 150 Bauexperten aus der Region nahmen teil und informierten sich über das Pilotprojekt, Energieeffizienz beim Sanieren und den Gebäudeenergieausweis, der ab 1. Januar 2008 bundesweit eingeführt wird.
„Energetisch sanieren zahlt sich mehrfach aus“, betonte Christian Stolte von der dena. „Durch den geringeren Energiebedarf sinken die Nebenkosten. Gleichzeitig steigt der Wohnkomfort und die Immobilie gewinnt an Marktwert.“ Die Nachfrage nach Wohnraum mit einer guten Energiebilanz nehme zu und werde weiter steigen, wenn Eigentümer, Mieter und Käufer demnächst anhand des Energieausweises ein Haus oder eine Wohnung genau einschätzen könnten.
Für das sanierte Gebäude in Berlin-Weißensee verzeichnet der Energieausweis einen Primärenergiebedarf von unter 48 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Damit liegt es ideal im grünen Bereich der Energieeffizienzskala. Bei der Sanierung wurden die Fassade, der Keller und das Dach neu gedämmt, Wärmeschutzfenster eingebaut und eine Lüftung installiert, die die Wärme der Abluft nutzt. Die Energie für Heizung und Warmwasser kommt über eine Wärmepumpe aus dem Erdreich.
Das Pilotprojekt ist Teil des dena-Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand“, in dem seit 2004 bundesweit rund 150 Wohngebäude mit Unterstützung der Bundesregierung auf einen besonders energieeffizienten Stand gebracht wurden – vom Einfamilienhaus bis zum Plattenbau. Allein in Berlin gibt es bisher sieben derartige Pilotprojekte. Die Projektteilnehmer erhalten zinsgünstige Darlehen und Fördermittel von der KfW Bankengruppe. In einer Reihe von Fachveranstaltungen stellt die dena gemeinsam mit regionalen Partnern die Pilotprojekte vor und informiert über den Gebäudeenergieausweis.
Interessierte Bauherren können ihre geplanten Sanierungsprojekte aktuell für die nächste Runde im dena-Modellvorhaben anmelden. Eigentümer, die sich bereits jetzt für einen Gebäudeenergieausweis interessieren, können auf den in der Praxis erprobten dena-Energieausweis zurückgreifen.
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