Vaillant entwickelt Brennstoffzellen mit breitem Leistungsspektrum für die Hausenergie
Noch ein Hersteller kündigt Feldtests von Brennstoffzellen-Heizgeräten an und rechnet auch mit einer Marktreife im Jahr 2010:
Marktreife Brennstoffzellen für Einfamilienhäuser und für mittlere bis größere Mehrfamilienhäuser: Das sind die Entwicklungsziele des deutschen Heiztechnikherstellers Vaillant, der bereits seit 1998 an Brennstoffzellen für die Hausenergie arbeitet. Das Unternehmen hat die Technologie für Mehrfamilienhäuser in mehrjährigen Feldtests mit sechzig Geräten erfolgreich erprobt und arbeitet bereits an der nächsten Gerätegeneration. Gleichzeitig wird auch an der Entwicklung von Brennstoffzellen für Einfamilienhäuser gearbeitet. Damit verfolgt das Unternehmen zwei vielversprechende Brennstoffzellen-Technologien für ein breites Marktspektrum.
In Kooperation mit dem amerikanischen Brennstoffzellen-Entwickler Plug Power setzt Vaillant im Brennstoffzellen-Heizgerät (BZH) für Mehrfamilienhäuser und kleine Gewerbebetriebe eine PEM-Brennstoffzelle ein, die mit Erdgas betrieben wird. Dabei wurden seit 1998 bereits drei Prototypengeneration entwickelt und gemeinsam mit Kooperationspartnern in sieben europäischen Ländern erprobt. Die Leistungsdaten der Brennstoffzellen-Heizgeräte liegen bei 4,6 Kilowatt elektrischer Leistung und etwa 10 Kilowatt thermischer Leistung. Es konnten Gesamtwirkungsgrade von über 80 Prozent und elektrische Wirkungsgrade von mehr als 30 Prozent nachgewiesen werden. Spitzenlasten deckt ein moderner Gasbrennwertkessel ab, der in seiner Leistung exakt auf den Bedarf des Objektes ausgelegt wird. Höhere Lasten beim Strombedarf werden über das öffentliche Stromnetz abgedeckt, in das im Fall eines Überschusses auch elektrische Energie eingespeist werden kann.
Seit Anfang 2006 arbeitet Vaillant parallel auch an kleineren Brennstoffzellensystemen, die in Einfamilienhäusern eingesetzt werden können. Das Unternehmen hat dazu mit dem Autozulieferer Webasto ein entsprechendes Abkommen geschlossen. Webasto beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit Brennstoffzellensystemen, die an Bord von Fahrzeugen aus Benzin oder Diesel elektrischen Strom erzeugen. Solche Module wurden nun an den Betrieb mit Erdgas angepasst und sollen in kleineren Brennstoffzellen-Heizgeräten eingesetzt werden. In dieser Kooperation wird das Konzept der Hochtemperatur-Brennstoffzelle (SOFC) verfolgt, die neben der HT-PEM-Technologie große Potenziale für die Hausenergieversorgung aufweist. Interessant sind hier besonders mögliche Synergien zwischen Fahrzeug- und Hausenergieanwendung. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt.
Für beide Entwicklungsprojekte gilt dabei für Vaillant: Qualität geht vor Schnelligkeit. Die Anlagen werden erst auf den Markt kommen, wenn sie vollständig ausgereift sind. So wird mit einer Marktreife nicht vor 2010 gerechnet.
Der vollständige Artikel bei der Initiative Brennstoffzelle.