Neues Entsorgungsproblem CO2
Um CO2, das nicht vermieden wird, der Atmosphäre zu entziehen, ist geplant es nach dem Entstehen von den Verbrennungs-Abgasen zu trennen und unterirdisch zu speichern. Damit soll verhindert werden, dass das CO2 in die Atmosphäre gelangt und als Treibhausgas wirkt. Das Verfahren wird als CO2-Abscheidung und Speicherung bei Wikipedia ausführlich beschrieben.
Der Vorteil von diesem Verfahren ist, dass – wo man nicht um die CO2-erzeugende Stromerzeugung herumkommt oder meint nicht darum zu kommen – man verhindern kann, dass das CO2 in die Atmosphäre gelangt.
Allerdings schafft man sich damit ein neues Endlagerproblem. Denn genauso wie beim Atommüll ist die unterirdische Lagerung von CO2 für viele Jahre nicht unbedingt sicher und es kommt hinzu, dass der ohnehin geringe Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke weiter sinkt, wie die Klimaretter berichten. Im Zuge der aktuellen Energie-Diskussion, die mittlerweile zum Wahlkampfthema geworden ist, dient die CO2-Abscheidung und Speicherung als Legitimation für den Bau neuer Kohlekraftwerke. Die Technologie wird damit aber wieder auf dem Rücken einiger weniger ausgetragen, wie bei der Atommüll Endlager-Diskussion – betroffen sind hauptsächlich Bauern, unter deren Äcker das CO2 gelagert werden soll. Diese haben sich bereits zu verschiedenen Bürgerinitiativen zusammen geschlossen, um dagegen zu kämpfen, wie die Bürgerinitiative CO2 Endlager Stoppen e.V..
So viel als Einführung zu dem Thema. Auch wenn das CCS-Gesetz noch nicht verabschiedet wurde, so wird es nach der Bundestagswahl wieder zum Thema. Was meint ihr dazu? Reicht das aus, um Kohlekraftwerke wieder als Option zu haben?
Hallo auch,
RWE will eine 530 km lange Pipeline aus Hürth bauen, um jährlich 2,6 Millionen Tonnen CO2 dadurch zu pumpen. Das kann man übrigens auf den Seiten von RWE nachlesen.
Da kann dann schon nicht mehr die Rede von "ein paar Bauern" sein, die betroffen sind. Das ganze Gebiet nördlich des Nordostseekanals soll – wenn's nach RWE geht – dazu dienen CO2 unterirdisch zu verklappen. Da sind alle Anwohner betroffen, nicht nur die Landwirte. Insgesamt leben im betroffenen Gebiet wohl circa 350.000 Menschen, von denen die wenigsten Landwirte sein dürften.
Ironischerweise exportiert das betroffene Nordfriesland seit Jahren schon saubere Windenergie, dass jetzt ausgerechnet dort die Abgase aus der Kohlekraft entsorgt werden sollen, womit die effektiver Nutzung von Windkraft via. Druckluftkraftwerke massiv behindert würde, ist einfach nur so falsch, dass man kotzen möchte.
Das ganze wird in meinen Augen nur von RWE vorangetrieben, weil es mit EU-Förderung billiger ist als diese CO2-Emission-Ablässe zu bezahlen. Die wollen ihre Kohle halt um jeden Preis noch an den Mann bringen.