Stromverbrauch kann deutlich reduziert werden
Theoretisch könnten wir auch im eigenen Haushalt noch viel Strom sparen, das Potential ist riesig. Dazu gab es gleich mehrere Meldungen gestern.
Im Blog cleanthinking wurde berichtet von einer Studie, die der Energieversorger energieGut veröffentlicht hat. Durch den Austausch von alten gegen neue Stromverbraucher könnten 17 Milliarden kWh im Jahr eingespart werden. Allerdings müssten diese Investitionen erst einmal vorfinanziert werden, was wohl die meisten davon abhält. Diese Studie verweist auch auf die komplizierten und verwirrenden Energielabel, so ist ein Kühlschrank mit Energieeffizienzklasse A nicht mehr als effizient zu bezeichnen, da der Stromverbrauch doppelt so hoch ist wie bei einem Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A++.
Der Internetriese Google machte wieder einmal in Sachen Energie von sich reden und bietet jetzt, in Zusammenarbeit mit Stromversorgern, einen intelligenten Stromzähler, der den aktuellen Verbrauch gleich im persönlichen igoogle anzeigt. Das setzt aber einen entsprechenden Stromanbieter voraus, der intelligente Stromzähler anbietet. Scheinbar gibt es diese in USA schon, wie die Erfahrungsberichte von Google-Mitarbeitern zeigen.
Ein ähnliches Projekt läuft in der Stadt Friedrichshafen am Bodensee, im Rahmen der Zukunftswerkstatt T-City Friedrichshafen. Über 200 Haushalte sammeln hier seit einem knappen Jahr Erfahrungen mit dem Einsatz intelligenter Zähler. Wichtigstes Ergebnis sind Spareffekte und verändertes Verhalten durch stets aktuelle Verbrauchszahlen. So verfolgt der Arzt Dr. Germar Büngener bequem via Internet, wie sich die Verwendung verschiedenster Geräte im Haushalt und in seiner Arztpraxis auf den Verbrauch auswirkt. „Gemeinsam mit unserem zweijährigen Sohn spüren meine Frau und ich versteckte Stromfresser auf“, bestätigt Dr. Büngener begeistert.
Eine Kommunikationsbox von T Systems sammelt die Zählerdaten und überträgt sie via DSL. „Dabei haben wir sogar eine Tiefkühltruhe in einer Rumpelkammer entdeckt, die wir seit Jahren eigentlich nicht nutzen“, freut sich Dr. Büngener. In der Mittagspause fährt er die sieben PC-Arbeitsplätze seiner Praxis bis auf den Server herunter und reduziert damit den Verbrauch um rund 60 Prozent. Den Erfolg der Sparmaßnahmen kontrolliert er dann zufrieden über sein iPhone. Mit dem hat er sogar schon unterwegs einmal nachgeschaut „was denn im Moment so läuft“. „Gerade in Zeiten steigender Preise gewinnt Energieeffizienz an Bedeutung und wer seinen Stromverbrauch genau kennt, kann richtig Energie und damit Kosten sparen“, berichtet Stefan Söchtig, Geschäftsführer der Technischen Werke Friedrichshafen (TWF), über die positiven Ergebnisse aus dem Modellversuch und ergänzt: „Damit bauen wir Deutschlands größtes Kraftwerk – die Energieeffizienz“.
Dass gerade ein Stadtwerk wie die TWF gemeinsam mit der Telekom als erste die neue Technologie in der Praxis erprobt, ist für Söchtig kein Zufall: „Stadtwerke sind die ‚guten Nachbarn‘ der Bürger, die auch intelligente Lösungen zum Strom- und Gassparen anbieten und nicht nur immer mehr Strom verkaufen wollen.“
Lange dauert es wohl nicht mehr, bis die intelligenten Stromzähler generell verfügbar werden. Der Gesetzgeber schreibt ihre flächendeckende Installation in Neubauten und bei Sanierungen ab dem Jahr 2010 vor.
Natürlich kann der Stromverbrauch reduziert werden. Aber um wirklich zu sparen sollte man auch überprüfen ob der Stromanbieter bei dem man zu zeit den Strom bezieht auch wirklich günstigen Strom liefert. Ein Stromvergleich lohnt sich so oder so.. auch wenn man nicht wechselt.
Wenn nur der Verbraucher selbst Zugriff und damit die Kontrollmöglichkeit hat, gehört diesem Stromzähler sicherlch die Zukunft und jeder Tag, an dem er nicht eingesetzt wird, ist ein verlorener. So könnten auch auch die Erfolge besser verfolgt werden, die man beispielsweise bei der Umsetzung der Tipps unseres Energiesparbuchs erzielt.