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5 Kommentare

  1. Genau, der Strom wird verkauft. Strom macht ein BHKW aber eben nur dann, wenn es auch Wärme macht. Deswegen fährt man ein BHKW nach dem Wärmebedarf, alles andere lohnt sich nicht. Man muss sich sein BHKW also nach seiner Heizlast aussuchen, nicht nach seinem Strombedarf (und man verkauft den Strom ja eh, wie Du richtig sagst).

    Ein Haus mit einer Heizlast von 6kW braucht diese 6kW um bei der regionalen Mindestaussentemperatur (-12 bis -20 je nach Lage) das Haus warm zu halten. Die Mindestaussentemperatur liegt aber nur ein paar Tage im Jahr an. In meiner Gegend sogar nur ein paar Tage alle paar Jahre :-). Deswegen wird ein Haus meistens nur einen Bruchteil der Leistung benötigen. Um dann effizient zu fahren, muss eine Heizung modulieren oder man muss mit einem Pufferspeicher arbeiten. Es gibt Gasheizungen, die modulieren von 0,9 bis 9kW, sind also ideal für moderne EFH. Ein BHKW mit 4-12kW ist schonmal eine prima Sache, aber wird in der Übergangszeit takten und ich würde es nur in mein Haus einbauen, wenn ich 10-12kW Heizlast brauche. Selbst bei einem Haus, dass nur nach EnEV gedämmt ist (nach der aktuellen, nicht nach der neuen, die ist ja noch restriktiver), muss das Haus schon sehr groß sein, damit es diese Heizlast erreicht.
    Takten ist schon schlecht bei Gas- und Ölheizungen. BHKW haben noch mehr bewegliche Teile, da wirds nicht besser.

    Ich will ja, dass das BHKW mindestens 4000 Stunden im Jahr läuft, damit es entsprechend viel Strom produziert und sich damit auch finanziert.

    Mein Fazit ist also nach wie vor: BHKW passt noch nicht für EFH und kleine MFH. Aber in dem Moment, wo ich z.B. in einem Reihenhaus die Besitzer zu einem zentralen System überreden kann, gehört es in die engere Auswahl.

    Gruß, Hendrik

  2. Das ist prinzipiell richtig, die thermische Leistung wird ja selber benötigt. Der Strom wird aber verkauft und wird damit zum Faktor für die Wirtschaftlichkeit. Denn mit den Erlösen aus dem Stromverkauf werden die Mehrkosten für die Heizung finanziert. Daher geben fast alle Hersteller nur ihre elektrische Leistung an. Da man den Strom verkaufen kann, wird der Strom als höherwertig angesehen. (Danke an <a href="http://www.bhkw-info.de/&quot; target="_blank">Friedhelm Steinborn</a>)

    Ich habe auch ein kleines BHKW gefunden mit 4-12 kW thermischer Leistung und 1,3 bis 4,7 kW elektrischer Leistung und es kann auch modulieren. (ecopower)

  3. Ich lese den Artikel gerade ein zweites Mal und Du hast recht, es wird von der elektrischen Leistung gesprochen. Aber ein BHKW muss man nach der thermischen Last fahren, Strom ist der gerne gesehene „Abfall“ der den Wirkungsgrad des Gesamtsystems so interessant macht, aber man kann ein BHKW nicht nach der elektrischen Last fahren, dazu ist der Brennstoff zu teuer. Deswegen habe ich das „elektrisch“ auch übersehen, es ist für die Systemauswahl irrelevant.

    Man fährt ein BHKW wie man die Wärme braucht, den abfallenden Strom verbraucht man selbst, oder man speist ihn ein, wie bei Photovoltaik. Dann kann sich so ein System rechnen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

  4. Der Einwand, dass es keine Geräte in der Leistungsgröße gibt ist berechtigt. Es geht aber in dem Artikel um die elektrische Leistung von 3-5 kW.

    Ich kümmere mich mal darum und mache mich auf die Suche.

  5. Es gibt BHKW mit 3-5kW heute zu kaufen? Das ist mir neu, hat da mal jemand Hersteller und Type? Ein freistehendes EFH nach EnEV (also „Niedrigenergiehaus“, was heute Standard ist) braucht ja nach Größe 4-10kW, ein KfW60 Haus liegt dann im Bereich von unter 6kW usw. Dafür gibt es nach meinem Stand keine serienreife Geräte, sondern erst ab deutlich über 10kW, also Mehrfamilienhaus.

    Der nächste Punkt ist ja, dass die Heizlast für den schlimmsten Fall gilt, also je nach Lage z.B. für -12°C Außentemperatur. Je nach Lage liegt diese Temperatur aber nur ein paar Tage im Jahr vor, der Rest ist „Übergangszeit“ und das Haus braucht nur 1-3kW Leistung auch wenn die Heizlast bei 6kW liegt. Ein BHKW für moderne EFH muss also entsprechend „modulieren“, damit es immer schön rund durchläuft. Moderne Gaskessel können das ja schon und Wärmepumpen lernen das gerade.

    Auch den Hinweis auf die 4000 Betriebsstunden finde ich wichtig. Das wird nur über gute Modulation erreicht, heutige Öl- und Gaskessel sowie Wärmepumpen laufen meistens nur 2000 Stunden oder weniger im Jahr um „ihr Haus“ warm zu halten. Das liegt zum Teil an den aktuellen Grenzen der Modulation, aber sicher auch an den Grenzen des Wärmebedarfs in einem EFH.

    Gruß, Hendrik